Power Müsli of Death
POWER MÜSLI OF DEATH (PMoD)
★ Punkrock aus Berlin ★
Power Müsli of Death machen Polit-Fun-Punk mit einer Prise Metal. Vom Schrammeln im Bandkeller bei Mama über diverse Konzerte in der linken Szene haben sie es nach 14 Jahren Bandgeschichte an die Spitze Berlins nach Marzahn geschafft und dort ihr zweites Album "Müsli für die Massen" eingeklampft. Das im Vergleich zum Vorgänger „Classic Müsli“ deutlich poppigere Album klatscht mit Songs wie "Hart mit Bart" oder "Bonzenpunks" ordentliche Würmer in die Ohrmuscheln und lässt auch die trägsten Massen die Knusprigkeit des Müslis spüren.
Wer seid ihr, wo kommt ihr her?
PMoD: Wir sind Daniel, Johann, Till und Jan und kommen ursprünglich aus Berlin Zehlendorf. PMoD ist inzwischen fast 14 Jahre alt, weshalb die Frage, wer wir als Band sind, bis in die Schulzeit zurückgeht. Jan und Daniel waren damals auf der gleichen Schule und haben angefangen, rebellische Lieder zu schreiben. Unsere Wertevorstellungen passten sehr schnell nicht mehr in den reichen bürgerlichen Stadtteil, weswegen wir uns schnell musikalisch und politisch vom Großteil der dortigen Gesellschaft abgrenzten. Eine Ode an diese Zeit ist zum Beispiel der neue Song "Bonzenpunks". Schließlich haben wir mit Johann als Schlagzeuger PMoD gegründet. Wir sind dann jahrelang zu dritt nicht so richtig zu Potte gekommen, bis Till als Bassist dazustieß. Jan war schon auf der Schule relativ politisiert und ist inzwischen Kommunist (Trotzkist) die anderen sind im linksradikalen Spektrum, ordnen sich aber innerhalb dessen keiner bestimmten Strömung zu.
„Power Müsli of Death“ - cooler Name, gibt es dazu eine kleine Geschichte?
Wir haben in der ersten Bandprobe vor 14 Jahren ein paar Namen auf einen Zettel geschrieben und haben uns neben "Die hässlichen Arschgesichter" letztendlich für "Power Müsli of Death" entschieden. Ich bin mir bis heute nicht sicher, welcher der Namen besser zu uns passt.
Vom Album „Classic Müsli“-2021 zu dem neuen Album „Müsli für die Massen“ ist eine große Weiterentwicklung zu hören. Die Lieder sind besser komponiert, aufgenommen und eingespielt, woher die Power? Vom Müsli?
Wir haben seitdem auf jeden Fall sehr viel Müsli gegessen, wie man im Intro unseres neuen Albums hören kann. Und wir hätten damals schon wissen müssen, dass ausschlaggebend für ein gutes Müsli auch der Mix ist (Shoutout an Anfy für Mix und Mastering).
Das Artwork vom neuen Album sieht aus wie das uneheliche Kind des Designs von Disney und Mao Tse-tung. Was wollt ihr damit ausdrücken? Dass Disney unser großer Steuermann ist?
Als Punkalbum mit doch deutlich poppigeren Elementen als Classic Müsli fanden wir "Müsli für die Massen" einen sehr passenden Titel. Darauf bezogen, also auf die Vereinnahmung der Massen und ihre Unterfütterung durch Medien für eine Ideologie, ist eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Maoismus (sowie auch anderen Formen des Stalinismus) und Disney (bzw. kapitalistischer Medienkonzerne generell) zu erkennen. Und als wahres Massenmüsli muss ja für alle was dabei sein von Mao bis Mickey Mouse.
Das Lied „(Alkoholiker)“ ist ja in Klammern geschrieben – bestimmt Absicht, oder?
Der Songtitel ohne Klammern ist leider schon von einer Naziband, deren Name die Verbreitung über uns nicht verdient, vergeben worden. Wir hatten daher sogar überlegt, ihn deshalb vollständig anders zu nennen, wollten aber so einen schönen Titel nicht einfach den Nazis überlassen. Durch die Klammern heißt er nun wenigstens nicht genauso. Und Klammern in Songtiteln sind sowieso cool.
Das hoffentlich lyrische Ich singt bei „Hart mit Bart“ und „Ich bin ein Arsch“ über Männlichkeit und Mackertum oder Sadismus. Wie kommt es dazu und denkt ihr, dass ist als weiße Männerband (zumindest als solche gelesene) ein guter Weg das so zu verarbeiten?
Für uns war schon immer klar, dass wenn wir in einer von weißen cis Männern dominierten Musikszene als ebensolche unterwegs sind das nur über (Selbst-)Ironie zu ertragen ist. Und das lyrische Ich ist auf jeden Fall ein Arsch.
11.01.2024